Kuratoren Residency Berlin-Lagos
Im Juli 2015 startet das Residenzprogramm für junge Kuratorinnen und Kuratoren »Curator’s residency // Berlin-Lagos«, ein Kooperationsprojekt des Goethe-Instituts Lagos (Nigeria) vertreten durch Marc-André Schmachtel, KUNSTrePUBLIK e.V. und des Amts für Weiterbildung und Kultur/ Fachbereich Kunst und Kultur, vertreten durch Dr. Ute Müller-Tischler.
Ziel von »Curator’s residency // Berlin-Lagos« ist die Stärkung des deutsch-nigerianischen Dialogs und lädt dazu junge Kurator*innen, die Gastinstitutionen Galerie Wedding und Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) sowie die interessierte Öffentlichkeit zu einem Perspektivwechsel ein.
Den Anfang macht der 31-jährige Künstler und Kurator Folakunle Oshun aus Lagos, Nigeria. Er studierte Bildende Kunst (Skulptur) und Kunstgeschichte an der Universität von Lagos und kuratierte Ausstellungen u.a. in der African Artists’ Foundation – Stiftung zur Förderung aktueller Kunst in Afrika und der Osh Gallery. Darüber hinaus realisierte und initiierte er diverse Kunstprojekte und –Formate u.a. in Kooperation mit dem Goethe-Institut Lagos. Während seines Aufenthaltes in Berlin vom 5. Juli bis 30. September 2015 betreut Folakunle Oshun in der Galerie Wedding die Einzelausstellung »No Food For Lazy Man« mit Arbeiten des nigerianischen Künstlers Emeka Ogboh, die am 17. September 2015 eröffnet.
Darüber hinaus bietet ihm der Aufenthalt die Gelegenheit, die künstlerischen und kulturellen Ausdrucksformen urbaner und gesellschaftlicher Fragestellungen im Bezirk Mitte zu erforschen, die eigene kuratorische Praxis zu erweitern, sich auszutauschen und zu vernetzen. Für den Zeitraum der Residenz erhält Folakunle Oshun ein Arbeits- und Wohnatelier im ZK/U, wo er innerhalb der Residency sowie beim »OPEN HAUS« die Gelegenheit hat, sich und seine Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
Für das Goethe-Institut Nigeria, welches den Aufenthalt finanziell fördert, bedeutet dieser Austausch eine weitere Vertiefung des künstlerischen Austauschs zwischen Deutschland und Nigeria. Perspektivisch soll dieses Residenzprogramm zu einem festen Bestandteil ausgebaut werden, und auch deutschen Kurator*innen die Möglichkeit geben, in der Millionenmetropole Lagos künstlerische Praxis zu sammeln.
Informationen zu dem Residenzprogramm finden Sie in Kürze unter www.kultur-mitte.de, sowie unter www.goethe.de/nigeria und www.zku-berlin.org
Webseite von Folakunle Oshun
www.theoshgallery.com
Presseartikel
Interview Folakunle Oshun
Auszug aus dem Statement von Folakunle Oshun »I indeed am delighted about my coming residency at the ZK/U. The residency strikes a crescendo to the last two years of work at my space and I believe it would afford me the time to reflect, and glean on new ideas. I look forward to meeting and engaging with other artists from across the world. I believe there is a stereotype and false expectation on the ideals of the aesthetic and narrative of African art; even in contemporary terms. I would like to have a first hand experience of Western perceptions of an African rhetoric and sample the reaction to myown juxtapositions. I regularly observe non Africans on vacation or Expatriates who try to make sense of the art scene here in Lagos.They mostly end up buying pieces for purely anthropological reasons and soon realize that these souvenir pieces are mass produced, even by professional artists. This i perceive is due to either a disconnect between the African artist and the rest of the world or the constant need for the West to satisfy a certain exotic aesthetic taste. I believe it is impossible for artists in a civilized society to honestly create archeological pieces without a waiting market. Herein lies the waterloo of the contemporary African artist. I hope to share my ideas with young art enthusiast/academics on the significance and relativity of the interpretation of contemporary African art. I look forward to visiting art spaces and museums in Berlin so as to learn from their practices, themes, architecture, design, and ideologies. I would love to give presentations on the evolution of my space from an art studio to an exhibition space. It would also be rewarding to present the works of artists who have displayed at my space and evaluate their progress. Lastly, I would love to explore the possibility of a co-creating project with art (college) students in Berlin and hopefully establish a connect between them and art (college) students in Nigeria.«
Das Goethe-Institut in Kürze Das weltweit tätige Kulturinstitut fördert die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein umfassendes Deutschlandbild. In Zeiten neuer globaler Herausforderungen zielt die Arbeit des Goethe-Instituts auf ein vertieftes Verständnis der Kulturen untereinander und auf die Stärkung des Ansehens Deutschlands in der Welt. Derzeit verfügt das Goethe-Institut über 159 Institute in 98 Ländern, davon 12 Goethe-Institute in Deutschland. Im Rahmen von jährlich rund 100 Residenzprogrammen bieten sie vor allem Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland die Gelegenheit, eine Zeit lang im Ausland zu leben und zu arbeiten. www.goethe.de