COMIZI D’AMORE oder LIEBE IN ZEITEN DES KAPITALISMUS
Konstanze Schmitt in Zusammenarbeit mit Minze Tummescheit. Performance von Mariana Senne.
Eine performative Recherche im Rahmen des Ausstellungsprogrammes SoS (Soft Solidarity), konzipiert von Nataša Ilić und Solvej Helweg Ovesen und der KGB-Woche
15. – 30.08. 2019
Di – Sa 12-19 Uhr in der Galerie Wedding und Umgebung
Was ist das für ein Gefühl im Kapitalismus zu leben? Und welcher Handel wird in der Liebe betrieben?
Diesen Überlegungen wird die Künstlerin Konstanze Schmitt gemeinsam mit der Filmemacherin Minze Tummescheit und der Performerin Mariana Senne im August 2019 in einer an Pier Paolo Pasolinis filmische Befragung »Comizi d’amore/Gastmahl der Liebe« (Italien, 1964) angelehnten militanten Untersuchung nachgehen, die zugleich eine Intervention in den öffentlichen Raum des Wedding darstellt.
Pasolini reiste für seinen 1963 entstandenen Dokumentarfilm ein halbes Jahr durch Italien und befragte Menschen auf dem Land, in der Stadt und am Strand, Alte und Junge, Arme und Reiche, ganz direkt nach der »Liebe« und ihren Umständen, z.B.: Woher kommen die Kinder? Wie wichtig ist sexuelle Erfüllung in einer Partnerschaft? Was bedeutet Homosexualität? Warum gibt es Prostitution? Etc.
Schmitts performative Recherche fragt dagegen hauptsächlich nach dem Verhältnis von romantischer Liebe und Kapitalismus sowie dem Verständnis und der Herstellung von Solidarität als gesellschaftlicher Beziehungsweise gestern und heute.
Die Dérives durch die aktuelle und historische Liebeslandschaft des Wedding werden von den Künstlerinnen während der Zeit der Recherche fortlaufend zu den Öffnungszeiten in den Räumen der Galerie Wedding kartographiert und performativ verarbeitet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an diesem Prozess punktuell oder dauerhaft teilzunehmen.
Comizi d’amore knüpft an Konstanze Schmitts künstlerische Beschäftigung mit Reproduktion, Solidarität und selbstorganisierter (Arbeiter-)Kultur an. Sie ist der erste Teil einer dreiteiligen Arbeit zur Liebe im Kapitalismus, die im Februar 2020 ihren Abschluss in einer Ausstellung in der Galerie Wedding hat.
Mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Fonds für Ausstellungsvergütungen und dem Arbeitskreis der Kommunalen Galerien Berlin.
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COMIZI D’AMORE
oder
LIEBE IN ZEITEN DES KAPITALISMUS
(COMIZI D’AMORE or LOVE IN TIMES OF CAPITALISM)
Konstanze Schmitt in cooperation with Minze Tummescheit. Performance by Mariana Senne.
A performative research within the framework of the exhibition program SoS (Soft Solidarity), conceived by Nataša Ilić and Solvej Helweg Ovesen and the KGB Kunstwoche.
15. – 30.08. 2019
Tue – Sat 12-19 at Galerie Wedding and surroundings
What is that feeling about living in capitalism? And what trade is made in love?
The artist Konstanze Schmitt, together with the filmmaker Minze Tummescheit and the performer Mariana Senne, will pursue these considerations in August 2019 in a militant investigation based on Pier Paolo Pasolini’s film »Comizi d’amore/ Love Meeting« (Italy, 1964), which at the same time represents an intervention in the public space of Wedding.
For his 1963 documentary Pasolini travelled through Italy for half a year and interviewed people in the countryside, in the city and on the beach, old and young, poor and rich, directly about »love« and its circumstances, for example: Where do the children come from? How important is sexual fulfillment in a partnership? What does homosexuality mean? Why is there prostitution? Etc.
Schmitt’s performative research, on the other hand, mainly examines the relationship between romantic love and capitalism, as well as the understanding and creation of solidarity as a social orbit yesterday and today. The dérives through the current and historical love landscape of Wedding are continuously mapped and performatively processed by the artists during the time of the research during the opening hours in the rooms of the Wedding Gallery. All interested parties are cordially invited to participate in this process either selectively or permanently.
Comizi d’amore takes up Konstanze Schmitt’s artistic engagement with reproduction, solidarity and self-organized (worker) culture. It is the first part of a three-part work on love in capitalism, which will conclude in February 2020 with an exhibition at Galerie Wedding.
With kind support of the Senate Department for Culture and Europe, Berlin, funds »Ausstellungsvergütungen« and the working comittee of the communal galleries Berlin.