Wedding Campus
Alice in den Städten
27.05. – 04.06.2016
Ausstellung mit Arbeiten von Folke Köbberling, AHAOK, Studierenden der Beuth Hochschule für Technik sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmern der KinderKunstWerkstatt, des Ateliers Farbklang und des Education-Programms der Galerie Wedding
Programm mit Beiträgen der bedingungslosen akademie (ba), der Kunstwerkstatt der Lebenshilfe Kreuzberg, Doc Schoko, Bazon Brock, Grit Hachmeister und Pauline Recke, Silva Rymd und Paz Ponce (berlinerpool e.V.)
Kuratiert von Katja Stoye-Cetin
26.05.2016
17 Uhr
Eröffnung
17 bis 20 Uhr
Drucken inklusiv mit der Kunstwerkstatt der Lebenshilfe Kreuzberg
20 Uhr
Livekonzert mit Doc Schoko
Programm
27.05. und 28.05.2016 von 14 bis 18 Uhr
How to perform deliberation #1
Eine inoffizielle Sprechstunde der bedingungslosen akademie
28.05.2016 um 19 Uhr
Biografiepflicht und Werkwille – Verzicht von Liebe und Leben zugunsten von Werk und Wirken
Vortrag von Bazon Brock
31.05. und 01.06.2016 von 14 bis 18 Uhr
Mapping the Wedding / Was am Ende übrig bleibt
Workshop mit den Künstlerinnen Pauline Recke und Grit Hachmeister
03.06.2016 von 14 Uhr bis ca. 18 Uhr
Vinyl-DJ-Workshop mit Silva Rymd
DJ-Workshop für Jugendliche mit der Berliner DJ Silva Rymd (://about blank)
04.06.2016 um 16 Uhr
www – Wunderbares Wörterbuch Wedding
Präsentation des Web-Archivs und Live-Performance. Ein Projekt unter künstlerischer Leitung von Paz Ponce mit den Künstlerinnen Aída Gómez, Ulrike Jensen, Zorka Wollny und Kindern der Albert-Gutzmann-Schule
»Der Titel des diesjährigen Wedding Campus »Alice in den Städten« ist dem Roadmovie des Regisseurs Wim Wenders aus dem Jahr 1974 entliehen. Es erzählt die Geschichte des an sich und seiner Arbeit verzweifelnden Journalisten Philip Winter und des neunjährigen Mädchens Alice, die sich unverhofft begegnen und auf der Suche nach dem Wohnort von Alices Großmutter kreuz und quer durch das Ruhrgebiet unterwegs sind.
Im Laufe der Geschichte gelingt es dem Erwachsenen, sich auf die Art des Suchens von Alice einzulassen, die sich zwar an den Geruch des Treppenhauses erinnert, aber weder die Adresse noch den Nachnamen der Großmutter weiß. Zusammen fahren sie durch die Straßen und halten Ausschau nach dem Haus, von dem Alice ein Foto hat. Dabei sieht der Zuschauer, wie die Menschen in Duisburg oder Gelsenkirchen gekleidet waren, wie die Häuser aussahen, wo man baden ging, wie ein Eiscafé aussah und welche Autos man fuhr. Letztendlich lernen die beiden Protagonisten die Wahrnehmung des anderen zu schätzen und zu respektieren, befreunden sich und finden gemeinsam das gesuchte Haus. Die filmischen Begegnungen zwischen dem Kind und dem Erwachsenen sind ein Ausgangspunkt für diese Ausstellung.
Die Darstellung der Sichtweisen auf städtischen Raum in Wim Wenders’ »Alice in den Städten« wird in der Ausstellung (auf andere Art und Weise) fortgesetzt. Momente der Begegnung machen auch das Leben in Berlin aus, und Begegnungen mit Kunst sind etwas zutiefst Individuelles und doch ein gesellschaftliches, gemeinsames Anliegen.
Während des Wedding Campus »Alice in den Städten« sind Kinder und Jugendliche eingeladen, mit den Künstlerinnen Grit Hachmeister und Pauline Recke durch den Wedding zu spazieren und ihre gesammelten Eindrücke künstlerisch an der Galeriewand auszudrücken. Daneben werden Arbeiten aus der KinderKunstWerkstatt und dem Atelier Farbklang gezeigt, die seit vielen Jahren Kindern einen Zugang zu Kunst vermitteln, Techniken lehren sowie Eigenständigkeit und soziales Miteinander anregen. Es findet ein DJ-Workshop mit der DJ Silva Rymd für Jugendliche statt, und ein Webarchiv mit dem Titel »www – Wunderbares Wörterbuch Wedding« wird unter der Leitung der Kuratorin Paz Ponce mit Kindern der Albert-Gutzmann-Schule erarbeitet.
Erwachsene Künstler*innen können sich von der bedingungslosen akademie in einer Sprechstunde zu ihrem Arbeitsalltag, ihrem Lebensentwurf, zur Planung weiterer Schritte ihrer künstlerischen Entwicklung und anderen selbstgewählten Themen beraten lassen. Dafür können sie sich bei Donata Rigg und Kathrin Pohlmann zu einem 30-minütigen Gespräch anmelden.
Für die Ausstellung »Alice in den Städten« wird die Galerie räumlich verändert. Zwei skulpturale Eingriffe sollen neue Räume im Raum schaffen und andere Benutzungen anregen. Auf der einen Seite schafft Folke Köbberling mit ihrer Arbeit »Event #4« eine lichtdurchlässige Raumteilung, die zum ruhigen Verweilen und Betrachten einlädt. Auf der anderen Seite entwickeln Studierende der Architektur an der benachbarten Beuth Hochschule für Technik eine Raumarchitektur zum Arbeiten, Klettern und Spielen für Kids. Dafür treffen sie sich mit Kindern der KinderKunstWerkstatt zur gemeinsamen Ideenentwicklung.
Die Besucher*innen sind eingeladen, sich ins Labyrinth der künstlerischen Arbeiten zwischen Underground (Doc Schoko), Über-Lebenskunst (Folke Köbberling) und Übergang zwischen den Welten (Beuth Hochschule) zu begeben. Sie können einen Vortrag des Denkers Bazon Brock über den Einfluss des Werkes auf das Leben von Künstler*innen hören, mit der Kunstwerkstatt der Lebenshilfe drucken und sich in die Geheimnisse des Plattenauflegens einweihen lassen.«
Katja Stoye-Cetin ist freischaffende Künstlerin,lebt und arbeitet in Berlin, Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, zur Zeit Studium am Institut für Kunst im Kontext der UDK Berlin.
Webseite/ Website
www.stoye-cetin.de
(Zeichnung von Pauline Recke)